Die Schweiz pflegt der EU gegenüber eine höchst ambivalente Haltung: Einerseits will sie immer mehr neue bilaterale Abkommen, mehr Integration, andrerseits reagiert sie empört, wenn die EU von ihr verlangt, sich auch institutionell einzugliedern. Dies hat sie in die Sachgasse geführt. Dies, so unsere These, ist darauf zurückzuführen, dass die Schweiz immer nur die Wirtschaft wollte und sah, den politischen Wesenskern der EU jedoch verkannte.

Die Freizügigkeit in der EU ist etwas anderes als "Einwanderung" im herkömmlichen Sinne: Es ist eines der wichtigsten Rechte der Bürgerinnen und Bürger in diesem Staatenverbund, der nationale Grenzen wieder durchlässig machen will. Und es ist keineswegs neu: Während Jahrhunderten wanderten Künstler, Wissenschafler, Handwerksgesellen und Unternehmer ziemlich ungehindert durch Europa...